Newsletter #8 – Herbst 2022
Einfachheit in Komplexitätandschaftschaftsarchitektur als Handwerk
<< Die Kunst liegt im Weglassen >>
Dieses Zitat eines Dozenten von Manuel Rohland während seiner Studienzeit begleitet und prägt jeden seiner Entwürfe und Projekte. Überbordend gestaltete und mit zu vielen Stilen versehene Projekte prägen das aktuelle Erscheinungsbild vieler Wohngebiete, Privatgärten und Projektflächen.
Die Kunst des Weglassens beschreibt daher eine Planungshaltung, welche zeitloses Design in Verknüpfung mit rudimentären, einfachen und häufig regionalen Materialien verkörpert.
Aufgrund dieser augenscheinlichen Einfachheit lassen sich Komplexitäten in Projekten, ob bedingt durch technische oder ästhetische Herausforderungen, schlicht und elegant fassen und gar gänzlich kaschieren.
more BIGGER trees – ein Appell
Die positiven Eigenschaften von Bäumen sind den allermeisten Menschen bewusst und mehr als hinreichend wissenschaftlich belegt. Kommunen und Städte versuchen vorausschauend und nachhaltig im Rahmen von Erschließungen oder Nachverdichtungen mehr Raum für eine grüne Infrastruktur vorzusehen.
Nur wie sieht es im privaten Freiraum aus? Eine immense Fläche in Siedlungsgebieten stellen private Gärten dar. Neben den aktuellen Debatten um die Schottergärten findet kaum ein Baum Platz in den teils großzügigen Freianlagen. Hier, wo der Wurzelraum, die Wasser- und Nährstoffversorgung, die geringeren Umwelteinflüsse einen nahezu perfekten Standort projizieren finden sich kaum noch große Solitärbäume, welche optisch und ökologisch prägend für ein ganzes Stadtquartier über Generationen hinweg stehen.
RESSOURCE
Flachdächer bieten, bei entsprechend vorausschauender Planung und Projektierung, ein extrem hohes Potential für die Nutzung als tatsächlich Gartenfläche – in Gemeinschafts- oder Privatnutzung.
ADDITION
Als Kontrast zur linearen Gebäudearchitektur entsteht in diesem Projekt durch die freie Modellierung der Flächen eine organisch-bewegte Formensprache, welche einzelne Gartenpartien intelligent zueinander separiert, ohne diese brachial zu trennen.
RESULT
Behutsam ausgewählte Solitäre an definierenden Stellen sowie dem Zusammenwirken von ergänzenden Gehölzen, Stauden- und Gräserflächen sowie schlichten Materialien entsteht eine homogene Dachfläche, die einem Garten im Erdgeschoss in nichts nachsteht.